Am 4. Februar 2024, dem Weltkrebstag, lenken wir erneut unsere Aufmerksamkeit auf die globalen Bemühungen im Kampf gegen Krebs. Diese Krankheit stellt eine Herausforderung dar, die keine Grenzen kennt und jeden von uns betreffen kann. In Uruguay wird dieser Kampf mit einem besonderen Fokus auf Prävention und Früherkennung geführt. Die Bemühungen der Comisión Honoraria de Lucha Contra el Cáncer (CHC) und ihrer Partnerorganisationen unterstreichen das Engagement des Landes, Aufklärung zu betreiben, Vorsorgeuntersuchungen zu fördern und Zugang zu den neuesten Behandlungsmethoden zu gewährleisten. Diese Proaktivität in der Prävention und im Umgang mit Krebs macht Uruguay zu einem Vorreiter in der Gesundheitsvorsorge und im gemeinsamen Kampf gegen diese Krankheit.
Persönliche Betroffenheit
Krebs im Endstadium währen der Coronazeit
Auch uns hat direkt die Realität des Krebses getroffen. Eine besonders bewegende Geschichte ist die des Vaters von Matthias, der während der Hochphase der Corona-Pandemie an Krebs erkrankte und letztendlich daran verstarb. Die strengen Isolationsmaßnahmen und das Besuchsverbot in den Krankenhäusern machten diese ohnehin schon schmerzhafte Erfahrung noch unerträglicher. Zudem dauerte alles länger und es gab auch einige „Unerwartete Ereignisse“ die die Situation noch verschlimmerten. Es war uns nicht möglich, ihn zu besuchen und Beistand zu leisten, bis er schließlich auf die Palliativstation verlegt wurde. Doch zu diesem Zeitpunkt war ein Abschiednehmen im herkömmlichen Sinne nicht mehr möglich.
Diese Erfahrung hinterließ eine tiefe Narbe in unserem Kollektivbewusstsein und zeigte auf, wie grausam die Kombination aus Isolation durch pandemiebedingte Beschränkungen und dem Kampf gegen eine so ernste Krankheit wie Krebs sein kann. Es ist eine schmerzhafte Erinnerung daran, dass Menschen in ihren schwierigsten Stunden Unterstützung und menschliche Nähe benötigen. Die Geschichte von Matthias‘ Vater ist ein Aufruf an uns alle, über die medizinische Behandlung hinaus zu denken und die emotionale und psychologische Unterstützung zu betrachten, die für Krebspatienten und ihre Familien so lebensnotwendig ist. Wir haben gemerkt das es unmenschlich ist wie wir uns verhalten haben.
Gemeinsam gegen Krebs
Prävention und Früherkennung
In Uruguay wird aktiv an der Prävention von Krebs gearbeitet. Die CHC (Comisión Honoraria de Lucha Contra el Cáncer) und ihre Partnerorganisationen führen eine Vielzahl von Maßnahmen durch, um die Bevölkerung über Krebs aufzuklären und die Bedeutung von Vorsorgeuntersuchungen hervorzuheben. Zu den zentralen Strategien gehören:
- Aufklärung über gesunde Lebensweise: Kampagnen werden initiiert, um die Bedeutung einer gesunden Ernährung, regelmäßiger Bewegung und eines generell gesundheitsbewussten Lebensstils zu betonen. Dabei wird besonders auf die Risiken des Tabak- und Alkoholkonsums eingegangen, da diese Faktoren das Krebsrisiko erhöhen können.
- Förderung der Früherkennung: Informationen über die Bedeutung von Früherkennungsuntersuchungen werden verbreitet, um die Bevölkerung zu motivieren, regelmäßig Screening-Angebote wahrzunehmen. Dazu zählen Mammographien zur Brustkrebsfrüherkennung, Pap-Tests zur Erkennung von Gebärmutterhalskrebs und Koloskopien zur Früherkennung von Darmkrebs.
- Unterstützung von Forschung und Entwicklung: Die CHC beteiligt sich an der Förderung von Forschungsprojekten und der Entwicklung neuer Therapien und Diagnosemethoden. Dies beinhaltet auch die Unterstützung von Programmen, die auf die Identifizierung von genetischen Markern und anderen Risikofaktoren für Krebserkrankungen abzielen.
Diese präventiven Maßnahmen sind Teil eines umfassenden Ansatzes, um die Inzidenz von Krebserkrankungen in Uruguay zu reduzieren und die Bevölkerung zu einem gesünderen Lebensstil zu motivieren. Durch die Aufklärung und das Angebot von Vorsorgeuntersuchungen wird das Bewusstsein für Krebs und die Wichtigkeit von Früherkennung gestärkt, was letztendlich dazu beitragen kann, die Sterblichkeitsraten zu senken und die Lebensqualität der Menschen zu verbessern.
„Mein Vater hat das Rentenalter nie erreicht; sein Kampf gegen Krebs endete zu früh. Uruguay hätte ihm gefallen. Lasst uns gemeinsam kämpfen.“
– Matthias Kohlmann
Der Weltkrebstag 2024 ist mehr als nur eine Erinnerung an die Herausforderungen, die Krebs mit sich bringt; er ist ein Aufruf zum Handeln. In Uruguay arbeiten wir mit Nachdruck daran, die Prävention und Früherkennung von Krebs zu verbessern, um so die Lebensqualität Betroffener zu erhöhen und die Neuerkrankungsrate zu senken. Jeder Einzelne von uns kann einen Beitrag leisten. Ob durch die Förderung gesunder Lebensweisen, die Unterstützung von Forschungsinitiativen oder einfach durch das Gespräch über Krebs und seine Auswirkungen – gemeinsam haben wir die Kraft, Veränderung herbeizuführen. Lassen Sie uns diesen Weltkrebstag zum Anlass nehmen, unsere Bemühungen zu verdoppeln und eine Gemeinschaft des Mitgefühls, der Unterstützung und der Hoffnung zu schaffen. Engagieren Sie sich heute und helfen Sie mit, ein Zeichen gegen Krebs zu setzen.
In Gedenken an meinen Vater und alle anderen, die von Krebs betroffen sind, ermutige ich jeden Einzelnen, sich in diesem Kampf zu engagieren. Ihre Geschichte kann anderen Hoffnung geben und einen Unterschied machen. Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass niemand mehr alleine leiden muss und dass die Zukunft allen Menschen in Uruguay und darüber hinaus ein gesundes und erfülltes Leben ermöglicht.
Mehr Infos:
Mehr Infos zum Gesundheitssystem von Uruguay findest du beim Ministerio de Salud Pública